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Alarmübung in Geinsheim

 
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Der Zusammenstoß dreier PKWs bildete den Hintergrund für diese Übung, die Feuerwehr und DRK gleichermaßen forderte.

Rettung aus verunglücktem PKW

GEINSHEIM (ml). Wieder einmal hatte die Geheimhaltung in DRK-Kreisen einwandfrei funktioniert: Obwohl OV-Mitglied Jürgen Lehmann als Mimtruppleiter für die Übung engagiert worden war, wußte zunächst keiner der alarmierten Helfer, daß es sich bei dem "Verkehrsunfall mit eingeklemmter Person" um eine Alarmübung der FFW Geinsheim handelte. Auch das Unfallszenario war wieder einmal kunstvoll arrangiert: Ein ausgebrannter PKW und zwei ineinander verkeilte Fahrzeugwracks, von denen das eine auf der Seite lag, gaben keinen Hinweis. Erst die grüne Mimtruppleiter-Weste von Jürgen Lehmann und dessen Digitalkamera ließen die Helfer aufatmen: Gottseidank, eine Übung, kein Ernstfall. Dennoch gab`s jede Menge zu tun, denn die Rettung der Eingeklemmten stellte für alle Beteiligten eine Herausforderung dar.


Zwei PKWs, ein Opel Vectra und ein Citroen, so die Übungsannahme, waren aufeinandergeprallt, wobei sich der Vectra auf die Seite gelegt hatte. Ein drittes Fahrzeug hatte den Unfall gesehen, sich beim Ausweichen in den Acker überschlagen und war in Brand geraten. Zum Glück gab es in keinem der drei Fahrzeuge Beifahrer, so daß sich die Eintreffenden Feuerwehrkollegen und später auch das DRK "nur" um drei Verletzte kümmern mußten. Diese drei jedoch hatten es in sich: Die Fahrerin des ausweichenden und in Brand geratenen VW Golf hatte sich aus dem Fahrzeug befreien können und war "nur" mit Verbrennungen, Prellungen, Schürfwunden und einer Rauchgasvergiftung davongekommen. Die beiden Kontrahenten in den kollidierten Fahrzeugen hatte es schlimmer erwischt. Der Fahrer des Citroen war mit dem Kopf gegen die Scheibe geprallt und bewußtlos, die Fahrerin des auf der Seite liegenden Vectra war in ihrem Fahrzeug eingeklemmt und ebenfalls bewußtlos.


Als der erste Rettungswagen der OV Trebur eintraf, hatte die Feuerwehr den brennenden Golf bereits gelöscht, die Fahrerin aus der Gefahrenzone gebracht sowie den bewußtlosen Fahrer des Citroen aus dem Fahrzeug geholt. Sönke Lase hatte angesichts des Umstandes, daß zunächst nur drei DRK-Einsatzkräfte zur Verfügung standen, eine schwere Entscheidung zu treffen: Beim Fahrer des Citroen, dargestellt durch einen sog. DUMMY, hatte infolge seiner schweren Verletzungen der Kreislauf ausgesetzt. Wiederbelebungsmaßnahmen hätten die Helfer an diesen Verletzten gebunden, so daß die eingeklemmte Bewußtlose und die Fahrerin des Golf nicht mehr aqäquat hätten versorgt werden können. Auf die Versorgung des Dummy mußte daher - zugunsten der beiden Patientinnen mit der höheren Wahrscheinlichkeit auf einen Behandlungserfolg - verzichtet werden. Während sich Nadja Krämer um die Fahrerin des Golf kümmerte, ersetzte Martin Lauer den Feuerwehrkollegen im Vectra und kümmerte sich um die Versorgung der bewußtlosen Fahrerin.


Schnell trafen weitere Kräfte der OV Trebur ein: Der Kommandowagen brachte mit Nadine Kraft und Dr. Knut Marder erfahrenes Rettungsdienstpersonal und einen Notarzt an die Einsatzstelle, der zweite RTW und der Gerätewagen Rettung verstärkten das Personal weiter, so daß zügig mit der Rettung der Eingeklemmten begonnen werden konnte (s. Details unten). Die beengten Platzverhältnisse im Fahrzeug stellten DRK und Feuerwehr dann auch vor einige Probleme. Der Versuch, die Bewußtlose auf eine Schaufeltrage zu fixieren und aus dem Fahrzeug zu ziehen, ließ sich selbst dann nicht in die Tat umsetzen, nachdem die Feuerwehr das Dach aufgeschnitten und zur Seite gebogen hatte. Schließlich mußte die Bewußtlose per Muskelkraft aus dem Fahrzeug gezogen und außerhalb des PKW auf die Schaufeltrage gehoben werden.


Alles in allem verbrachte die Verletztendarstellerin über eine Stunde in unbequemer Haltung in dem Unfallfahrzeug, die Rettung ging jedoch so schnell und schonend vonstatten, wie es die Umstände erlaubten, versicherte Dr. Knut Marder später.


Die Einsatznachbesprechung - bei kühlen Getränken und heißen Würstchen in der Unterkunft der Geinsheimer Feuerwehr - war dann auch geprägt von der Erkenntnis, daß alles schnell und effizient abgelaufen sei. Die Versorgung der Verletzten war in Ordnung, ebenso die Rettung der Eingeklemmten aus dem Fahrzeug. Die Feuerwehrkollegen des ersten Fahrzeuges schilderten, beim Eintreffen auf dieselben Probleme gestoßen zu sein wie später die DRKler, nämlich, das knappe Personal so aufzuteilen, daß möglichst schnell der größte Erfolg erzielt werden konnte.