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Archiv

29/2006 Wohnhausbrand

 
Ukraine-Nothilfe
Spendenzweck: Nothilfe Ukraine

Bankverbindung

IBAN: DE63370205000005023307
BIC: BFSWDE33XXX

Stichwort: Nothilfe Ukraine

Achtung: Bitte keine Sachspenden unaufgefordert zusenden oder abgeben!

Beginn: 00:45 Uhr   Ende: 04:16 Uhr
Stichwort: F Y 2 / MANV A   SEG Verstärkung

Dornheim

Fahrzeuge: 99/54, 99/83, 99/84
Wie ein Deja Vu kam es den Einsatzkräften vor: Wie in der vorangegangenen Nacht wurden sie zu einem Wohnhausbrand alarmiert. Auch hier war ein Zelt zu stellen, dieses Mal jedoch wärmten sich die Einsatzkräfte darin auf. Der Rettungswagen 99/83 versorgte einen Feuerwehrmann, der ein wenig Rauch eingeatmet hatte. Ein Transport in die Klinik war nach Ansicht des behandelnden Notarztes nicht nötig. Um 04:16 waren alle Einsatzkräfte wieder in der Unterkunft

Vollbrand einer Wohnung in Dornheim

DORNHEIM (bh/ml/jl/nk). „Wie ein Deja Vu“ kam es Jürgen Lehmann vor, als ihn der Melder in der Nacht vom 13.03. auf den 14.03. gegen 00:45 Uhr unsanft aus dem Schlaf riß. Wieder ein SEG-Alarm, wieder ein Brand. In der Nacht zuvor hatte es zur beinahe gleichen Zeit dieselbe Alarmierung gegeben. „FY 2“ ist das Stichwort. Feuer im Wohnhaus, Menschenleben in Gefahr. Alles läuft ab wie in der vergangenen Nacht, sogar die Fahrtstrecke ist bis Leeheim gleich. Dann heißt es abbiegen nach Dornheim. In der Nacht zuvor war die Fahrt weitergegangen nach Biebesheim.

Noch auf der Anfahrt zum Stützpunkt in Trebur hatte sich ein dramatischer Unterschied zur vorhergehenden Nacht angedeutet: Eine Person sei sicher noch im Gebäude, hieß es am Funk. Sie befinde sich im ersten Stock, zu dem man wegen der durchgebrannten Treppe erst nach Eintreffen der Drehleiter vordringen könne. Nachrichten wie diese schlagen den Einsatzkräften schnell aufs Gemüt. Es ist eine Sache, zu einer Einsatzstelle zu fahren, an der ein Dutzend durchgefrorener, aber unverletzter Betroffener wartet, die nur eine Weile ins Warme gebracht werden müssen, und eine ganz andere zu wissen, dass wirklich jemand in Lebensgefahr ist.

Beim Eintreffen des Rettungsdienstes am Einsatzort waren die Flammen im Erdgeschoss noch aus allen Fenstern geschlagen, doch als die SEG aus Trebur in Dornheim ankam, quoll nur noch Rauch aus den Gebäudeöffnungen. Das Zelt des Gerätewagens 99/54 wurde aufgebaut, gleichzeitig errichtete die Feuerwehr ein zweites Zelt für ihre Atemschutzgeräteträger. Schnell wurde klar, dass dieses Mal kein Betroffener das Zelt nutzen würde – drei der vier Hausbewohner wurden bereits in Rettungswagen versorgt und auf den Transport ins Krankenhaus vorbereitet. Der vierte Bewohner, ein 80 Jahre alter Mann, hatte nicht mehr lebend aus dem ersten Stock gerettet werden können. Die kurzen Gespräche, die sich an der Einsatzstelle oft zwischen den Feuerwehrleuten und den eingesetzten DRKlern ergeben, verliefen in gedrückter Stimmung. Auch das Verständnis für die zahlreichen Schaulustigen, die immer wieder die Absperrungen ignorierten und den Einsatzkräften zwischen den Füßen herumliefen, hielt sich entsprechend in Grenzen. „Ich wohne da“ musste wohl als Ausrede dafür genügen, dass man sich stundenlang mit den Händen in den Taschen damit die Zeit vertrieb, der Feuerwehr und dem DRK bei der Arbeit zuzuschauen.

Ein Feuerwehrmann war gleich zu Beginn des Einsatzes im brennenden Haus mit der Atemmaske hängengeblieben, so daß sie undicht wurde. Er wurde aus dem Groß-Gerauer Rettungswagen 90/83 (auf dem mit Nadine Kraft ein weiteres Mitglied der OV Trebur Dienst hatte) zur Beobachtung in einen Rettungswagen der OV Trebur verlegt. Nach einer Stunde Beruhigung, Beobachtung und Sauerstoffgabe im Rettungswagen 99/83 entschied der behandelnde Notarzt, dass ein Transport ins Krankenhaus nicht nötig ist.

Nachdem der Brand vollständig gelöscht war, begann die Kriminalpolizei mit den Ermittlungen der Brandursache. Hierzu musste das Haus erst gelüftet werden, Glutnester identifiziert und beseitigt werden. Allen Beteiligten war deshalb klar, dass der Einsatz noch einige Zeit dauern würde, und die warmen Getränke, die das DRK Dornheim zubereitet hatte, wurden dankbar im geheizten Zelt des DRK Trebur eingenommen. Auch die Abschlußbesprechung der Einsatzleiter fand geraume Zeit später dann im Zelt statt, so dass der Abbau erst beginnen konnte, als nahezu alle übrigen Einsatzkräfte ebenfalls den Einsatz beendeten. Eine kleine Gruppe Feuerwehrleute sowie Helfer der OV Dornheim mussten den Einsatz noch fortsetzen, doch die SEG Trebur konnte gegen 04:00 Uhr die Heimfahrt antreten. Die SEG San 3 (Gernsheim, Biebesheim) hatten den Einsatz schon wesentlich früher beenden können, ebenso das NEF Groß-Gerau, auf dem Bereitschaftsleiter Sönke Lase Dienst hatte.

Gegen 04.15 Uhr waren alle Fahrzeuge und deren Besatzungen wieder in der Unterkunft in Trebur angelangt.